Saarburg. Innenminister Michael Ebling hat Bürgermeister Jürgen Dixius heute zwei Förderbescheide aus dem Investitionsstock und der Denkmalförderung in Höhe von rund 592.000 Euro übergeben. Gefördert werden die Umgestaltung und der barrierearme Ausbau des Vorplatzes und des Innenhofs der Burg auf dem oberen Burgplateau sowie die denkmalpflegerische Sanierung der Burgmauern im vorerst letzten Bauabschnitt. Zusätzlich hat die Stadt Saarburg eine LEADER-Förderung für die Umgestaltung des unteren Bereichs angrenzend an den Bergfried erhalten. „Die nun startenden Vorhaben fügen sich mit den bereits durchgeführten Maßnahmen zur Barrierefreiheit und zum Denkmalschutz zu einem Ganzen zusammen. Sie integrieren sich nahtlos in das städtische Gesamtkonzept Barrierearm vom Kammerforst zum Warsberg und in die regionale Tourismusstrategie“, erklärt Bürgermeister Jürgen Dixius. Zudem sei das Vorhaben der Vorplatzgestaltung Teil des „Trittsteine-Projekts“. Trittsteine verbinden die Sehenswürdigkeiten und Grünflächen in der Stadt Saarburg, darunter neben den Aussichtspunkten an der Burg, die an der St. Laurentiuskirche, am Wasserfall, am Landratsgarten, am Turm Belvedere und demnächst an der evangelischen Kirche.
Die Saarburg, erstmals 964 n. Christus urkundlich erwähnt, thront über der Saar und der Stadt Saarburg. Sie gilt als eine der ältesten Höhenburgen im Südwesten Deutschlands und ist von großer kulturhistorischer und touristischer Bedeutung. In einem lang angelegten Projekt hat sich die Stadt Saarburg um die touristische Inwertsetzung sowie die Sanierung des Gemäuers gekümmert, damit das Wahrzeichen dauerhaft in frischem Glanz erstrahlen kann. Die Burganlage ist seit letztem Jahr bereits barrierearm erreichbar. Das sichtbarste Zeichen ist der rund zwölf Meter hohe Aufzug, der Gästen hilft, die höchste Steigung zum oberen Burgplateau zu überwinden. Zusätzlich wurde ein Rundweg mit maximal 6 % Gefälle angelegt und ein Rollstuhllift zum unteren Plateau gebaut.
Bereits seit 2004 wird die Burganlage sowie das umliegende Gemäuer nach und nach saniert. Dank der Förderung kann nun der vorerst letzte Bauabschnitt der denkmalpflegerischen Sanierung beginnen. Die nun startenden Vorhaben gliedern sich wie folgt auf:
1. Umgestaltung des Burginnenhofs und des -vorplatzes
Geplant ist, den durch Innenhof und Vorplatz zweigeteilten Bereich zu einer großen Aufenthaltsfläche zu vereinen und den oberen Bereich abzusenken. Die bestehenden Treppenanlagen auf dem Vorplatz entfallen durch die Vergrößerung, was zu einem weiteren Abbau von Barrieren und einer zusätzlichen Teilhabe für Menschen mit Einschränkungen führt. Der neu angelegte barrierearme Weg zum Aufzug wird in die Vorplatzgestaltung integriert. Eine neue, behindertengerechte Toilette wird auf dem Vorplatz errichtet. Lediglich der Burgturm ist aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht barrierefrei erreichbar. Die alten Bäume bleiben erhalten und werden teils durch Sitzmauern umrandet; die gesamte Fläche wird begrünt. „Bisher war die Fläche fast vollständig versiegelt. Diese finale Umgestaltung schafft eine begrünte Begegnungsfläche für alle, baut weitere Barrieren im öffentlichen Raum ab, erschließt eine neue Veranstaltungsfläche und wertet damit die gesamte Burganlage auf“, fasst Bürgermeister Jürgen Dixius zusammen.
Die Neugestaltung des Burginnenhofs und des -vorplatzes am oberen Burgplateau wird zu 60 % aus Mitteln des Investitionsstocks 2024 des Landes Rheinland-Pfalz gefördert. Die Planung wurde von Ingenieurbüro Paulus und Partner aus Wadern in Zusammenarbeit mit dem Bauamt der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell übernommen.
2. Infopoint, Aussichtspunkt und Sitzmöglichkeiten
Durch den Teilabriss des bestehenden Toilettengebäudes entsteht zusätzlicher Freiraum: ein neuer Aussichtspunkt, ein Infopoint und in Treppenstufen integrierte Sitzmöglichkeiten können so verwirklicht werden. Ein kleiner Weg führt vom Pavillon (Infopoint) direkt zum Bergfried. Die Maßnahmen der touristischen Inwertsetzung im Bereich des unteren Plateaus werden im Rahmen der Umsetzung der Lokalen Integrierten Ländlichen Entwicklungsstrategie mit einer Zuwendung von 60 % durch die LAG Moselfranken gefördert.
Die Gesamtkosten der beiden Maßnahmen belaufen sich auf rund 800.000 Euro.
3. Denkmalpflege
Die Sanierung der Burg ist eine Daueraufgabe. Sie umfasste bisher den Bergfried, das Gemäuer, Teile der Umfassungsmauern und das Kurfürstenhaus. Die Instandsetzungen waren erforderlich, da einzelne Steine zerbröselt oder herausgefallen waren. Hierbei wurde stets nach Dringlichkeit gearbeitet, so dass zuerst die größten Schäden behoben und dann immer schrittweise weitergearbeitet wurde. Als letzter Teil werden nun die Mauern im Südosten zwischen Kurfürstenhaus und Bergfried aufgearbeitet. Die Arbeiten wurden und werden in enger Zusammenarbeit mit der Denkmalschutzbehörde und Fachleuten für historische Bauten durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Arbeiten den hohen Standards der Denkmalpflege entsprechen. Der nun bevorstehende Abschluss der Sanierung freut Bürgermeister Jürgen Dixius: „Die Burg ist unser touristischer Leuchtturm und zentral für die lokale Identität. Ihr Erhalt ist von immenser Bedeutung.“
Bei Gesamtkosten von rund 350.000 Euro wird dieser Abschnitt der Sanierung mit rund 285.000 Euro aus Mitteln des Bundes, des Landes und des Kreises gefördert. Die Planung und Durchführung wurde von Architekturbüro Franz Niespor aus Wahlenau in Zusammenarbeit mit dem Bauamt der Verbandsgemeinde Saarburg-Kell übernommen.