Weingüter von der Mosel und Saar zeigen sich größtenteils zufrieden mit der Fachmesse ProWein
Düsseldorf/Trier.
Gute Stimmung in Düsseldorf: Die meisten Betriebe aus dem Weinbaugebiet Mosel, die auf der internationalen Weinfachmesse ProWein ausstellten, zogen eine positive Bilanz der ersten normalen Messe nach der Corona–Pandemie. Die Mosel–Weinwerbung organisierte einen sehr gut besuchten Gemeinschaftsstand, an dem sich rund 45 Unternehmen von Winningen bis Nittel an der Obermosel und Serrig an der Saar präsentierten. Bei den Veranstaltungen an der Verkostungstheke wurden zudem Produkte weiterer Erzeuger aus dem Anbaugebiet vorgestellt. Darüber hinaus waren rund 40 weitere Weingüter, Kellereien und Weinhandelsbetriebe mit eigenen Ständen oder bei anderen Verbänden und Organisationen auf der Messe vertreten.
Nachdem die Messe 2020 und 2021 aufgrund der Pandemie pausierte und im Vorjahr auf Mai verschoben worden war, fand die ProWein erstmals wieder zum angestammten Termin im März statt. Nach Angaben der Messe Düsseldorf GmbH kamen 49.000 Fachbesucher aus 141 Ländern an den Rhein, um sich durch das riesige Angebot von 6.000 Ausstellern in 13 Messehallen zu probieren. Unter den Ausstellern waren auch wieder viele Betriebe aus Übersee, die im vergangenen Jahr nicht zur Messe angereist waren.
Die überwältigende Mehrheit der Betriebe am Mosel–Stand zog ein positives Fazit der Messe. Von „zufrieden“ bis „absolut großartig“ lauteten die Äußerungen am letzten Messetag. Karl Josef Loewen vom Weingut Carl Loewen in Leiwen war wieder hochzufrieden mit dem großen Andrang. Auch Petra und Jörg Thanisch aus Lieser und Nicolas Weber vom Margarethenhof in Ayl an der Saar hatten permanent alle Hände voll zu tun, um ihre ersten 2022er Weine dem interessierten Fachpublikum zu präsentieren. Für die Erstteilnehmer am Mosel–Stand war das Düsseldorfer Messeparkett dagegen wieder eine große Herausforderung.
Ohne bestehenden Kundenstamm ist es sehr schwierig, in dem riesigen Angebot der ProWein Aufmerksamkeit zu finden und Kontakte herzustellen.
Neben internationalen Besuchern waren wieder mehr deutsche Einkäufer aus Gastronomie und Fachhandel auf der ProWein. Im vergangenen Jahr waren diese aufgrund des späten Termins zum großen Teil der Messe ferngeblieben. Walter Curman vom Weingut Matthias Dostert in Nittel war sehr zufrieden mit neuen Kundenkontakten und Bestellungen aus der Gastronomie.
Die am Mosel–Stand stark vertretenen jüngere Winzer wie Stefan Müller aus Konz–Krettnach und Max Kilburg aus Wintrich berichteten von wichtigen Besuchern aus Skandinavien. Gernot Hain aus Piesport konnte in Düsseldorf unter anderem den Kontakt zu einem japanischen Importeur wieder auffrischen. Aufgrund der hohen Bedeutung des Exports für die Moselwein–Erzeuger liegt bei den meisten Betrieben am Mosel–Stand wie beim benachbarten VDP das Hauptaugenmerk auf der Pflege der internationalen Kontakte. Daniel Kiowski vom Weingut Markus Molitor nutzte die Messe ausschließlich für die Betreuung von Importeuren aus aller Welt.
Auch Julia Lübcke, Direktorin der Bischöflichen Weingüter in Trier, äußerte sich positiv zu den internationalen Kontakten. Auffällig war für sie aber, dass weniger Gäste aus Osteuropa zur ProWein kamen. Der Krieg in der Ukraine und die schwierige wirtschaftliche Lage hätten auch negative Folgen für den Weinabsatz in den baltischen und osteuropäischen Staaten, die sich in den vergangenen zehn Jahren zu bedeutenden Exportmärkten für Moselweine entwickelt hatten.
Christine und Ado Huesgen vom Weingut Villa Huesgen in Traben–Trarbach zeigten sich mit dem Messeverlauf ebenfalls sehr zufrieden. Sie verzeichneten wieder mehr Kunden aus Japan, USA und Kanada als im Vorjahr, aber auch Besucher aus Griechenland. Sehr positiv fiel auch das Fazit von Dr. Dirk Richter vom Weingut Max Ferd. Richter aus Mülheim an der Mosel aus. Er warnte davor, die ProWein kaputt zu reden: „Das ist die beste Messe, die wir haben!“
Einen großen Vorteil in der ProWein sieht Ansgar Schmitz, Geschäftsführer der Mosel–Weinwerbung, in der Nähe zum Anbaugebiet: „Wir können hier quasi vor unserer Haustür, mit zwei Stunden Anreise, unser Gebiet und seine Produkte einem großen internationalen Fachpublikum präsentieren.“ Die Kritik an hohen Standkosten sowie den exorbitanten Hotelpreisen in Düsseldorf und Umgebung während der Messezeiten sei zwar verständlich. Aber man müsse immer bedenken, wie viel Zeit und Geld ein vergleichbarer Messeauftritt in China oder in den USA kosten würde.
Der große Auftritt der Mosel in Düsseldorf ist eine erfolgreiche Imagewerbung für das Gebiet und seine Weine. Das moderne, elegante Standdesign mit großen Fotos von Winzerinnen und Winzern in der spektakulären Weinlandschaft habe wieder sehr viel Lob erfahren und ziehe nach wie vor hohe Aufmerksamkeit der Besucher auf das Anbaugebiet und seine Produkte, sagte Ansgar Schmitz: „Wir vermitteln der Weinwelt so ein positives und einprägsames Bild der Mosel.“ Der Stand der Weinwerbung sei erneut einer der am besten besuchten Stände auf der ProWein gewesen. Zur guten Stimmung bei den Moselanern habe nicht zuletzt der erstklassige Service durch das Team um Eventmanager Florian Theisen beigetragen.
Für einige Unternehmen der Region werde neben der ProWein die Fachmesse WineParis & Vinexpo zunehmend interessant, da dort immer mehr internationale Besucher registriert werden, so Ansgar Schmitz. Die Mosel–Weinwerbung habe daher auch Paris schon seit einigen Jahren im Blick. Bei ausreichender Beteiligung von Weingütern werde die Weinwerbung prüfen, ob ein Gemeinschaftsstand in der französischen Hauptstadt Sinn mache, denn auch dort sei die geographische Nähe zur Mosel ein Vorteil.
Die nächste ProWein ist für 10. bis 12. März 2024 terminiert. Die Wine Paris findet vier Wochen vorher
statt, vom 12. bis 14. Februar 2024
Moselwein e.V., Gartenfeldstraße 12a, 54295 Trier
www.weinland–mosel.de
Presseinformation vom 24.3.2023 zur ProWein 2023