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32 Stolpersteine und eine neue Webseite gegen das Vergessen

Saarburg.   Viele tausend kleine Messingplatten in Gehwegen erinnern europaweit an die Opfer des Holocaust – auch in Saarburg. Das Projekt wurde mit einer lokalen Arbeitsgruppe 2013 von dem Berliner Künstler Gunter Demnig in Saarburg realisiert. Nun wurde die neue Webseite www.stolpersteine-saarburg.de geschaffen, um die Erinnerungskultur weiter wach zu halten.

Seit mehr als 7 Jahren findet man auf den Bürgersteigen in Saarburg Steine aus Messing mit Namen und Daten. Diese 32 Stolpersteine erinnern an Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die in der NS-Zeit verfolgt, deportiert oder ermordet wurden. Sie finden sich vor vielen Häusern, wie in der Graf-Siegfried-Straße im Zentrum der Stadt oder in der Klosterstraße in Beurig, überall dort, wo die Familien gelebt haben. 2013 verlegte der Künstler Gunter Demnig die Steine in Saarburg.
Stolpersteine sollen die Menschen nicht zum „Stolpern“ bringen, sondern zum Nachdenken, indem sie das individuelle Schicksal der Menschen in den Vordergrund stellen. Ein Jahr vor der Verlegung der Stolpersteine hatte sich ein Arbeitskreis um Simone Thiel, Edith van Eijck, Beate Zastrau und Alfred Jager gebildet, der zusammen mit Angehörigen, Historikern, Schulklassen, Vereinen, der Kirchengemeinde und vielen weiteren Interessierten die Familiengeschichten aufgearbeitet hat. Diese hat die Stadt Saarburg nun auf einer neuen Webseite zusammengestellt.
Neben Informationen und Bildern zu den Familien können Besucher die Lage der Stolpersteine mit Hilfe einer Karte lokalisieren, mehr über die Verlegung der Stolpersteine in Saarburg und über das gesamte Stolperstein-Projekt erfahren, das in Deutschland bereits in mehr als in 1200 Kommunen und Städten und europaweit in 21 Ländern die Erinnerung an die Verfolgung, Vertreibung und Ermordung von Menschen während der Nazi-Zeit wachhält.
„Die Stolpersteine sind eine der wichtigsten Gedenkmöglichkeiten. Sie rufen immer wieder zum Erinnern und zu aktivem Beschäftigen mit dem Thema Antisemitismus auf“, sagt Bürgermeister Jürgen Dixius, der bei der Neubearbeitung der Webseite auf die breite Unterstützung der Projektinitiatoren Simone Thiel und Edith van Eijck und vielen Anderen bauen konnte. Die Stadt Saarburg bietet -sobald die Corona-Beschränkungen es möglich machen- den Rundgang „Stolpersteine erzählen“ an, der im Kulturbüro der Stadt im Amüseum am Wasserfall unter amueseum@saarburg.de angefragt werden kann.
Mit dem Erinnerungsatlas ist weiteres digitales Projekt vom Arbeitskreis Erinnerung der Großregion e.V. im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie Leben! geplant, das demnächst für die historisch-politische Bildungsarbeit zur Verfügung gestellt werden kann.
Link zur neuen Webseite www.stolpersteine-saarburg.de
Mehr zum Thema Vielfalt unter www.saarburg-vielfalt.de

Foto der Stolpersteine im Anhang: Jörg Volk für die Stadt Saarburg

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