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Bis zu 11,3 Millionen Euro für grenzüberschreitende Projekte – Oberes Moseltal

Saarburg/Luxemburg/Mainz. Die Umsetzung des Entwicklungskonzepts Oberes Moseltal (EOM) geht in ihre nächste Phase. Im Beisein des luxemburgischen Ministers für Raumentwicklung Claude Turmes, des saarländischen Innenministers Reinhold Jost sowie der rheinland-pfälzischen Innenstaatssekretärin Nicole Steingaß fand vergangene Woche in Grevenmacher die Kickoff-Veranstaltung „EOM: Für eine bürgernahe Großregion“ statt. Zuvor hatte der Lenkungsausschuss des EOM zum zweiten Mal getagt. Die Lokale AktionsGruppe (LAG) Moselfranken, rechtlich vertreten durch die Verbandsgemeinde Saarburg-Kell, ist stimmberechtigtes Mitglied in diesem Lenkungsausschuss und wurde durch Bürgermeister Jürgen Dixius als 1. Vorsitzender der LAG vor Ort vertreten.

Die Verantwortlichen zogen eine positive Bilanz der zweijährigen Pilotphase des EOM-Regionalmanagements. Im Rahmen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Partner des EOM und der engen Kooperation zwischen dem Regionalmanagement des EOM und den LEADER-Aktionsgruppen (LAG) Miselerland, Moselfranken und Land zum Leben Merzig-Wadern e.V. konnten verschiedene Kooperationsprozesse und Projekte angestoßen, vertieft und umgesetzt werden.

So haben die LAG Moselfranken und die LAG Miserland (Luxemburg) in den vergangenen Jahren bereits zwei LEADER-Studien in Kooperation mit dem EOM durchgeführt: „Grenzenlose Tourismuskooperation“ und „Multimodale Mobilitätshubs – Standortfindung in der Nachbarschaftsregion“, eine Konzeptstudie zu potenziellen Standorten für multimodale Mobilitäts-Hubs, die in den nächsten Jahren umgesetzt werden so

Mobilitätshubs bringen die verschiedenen Verkehrsträger zusammenbringen und fördern den Umstieg auf öffentliche Verkehrsmittel und Pendlerbusse. Auch eine Initiative zur grenzüberschreitenden Benennung der Bahnhofsnamen an der Obermoselstrecke wurde gemeinsam durch die beiden LAGs und später durch das EOM in Absprache mit dem SPNV Nord in die Umsetzung gebracht bzw. finanziert.

Bürgermeister Dixius betonte dabei, dass die LAG Moselfranken und die LAG Miselerland „für die neue LEADER-Förderperiode die Vision einer gemeinsamen Nachbarschaftsregion verfolgen – ohne administrative, physische und gedankliche Grenzen. Das Entwicklungskonzept Oberes Moseltal greift diese Vision gezielt auf und bietet in den kommenden Jahren viele Potentiale zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.“

6,8 Mio. € aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) stehen zur Verfügung

Bereits im Sommer 2022 unterzeichneten die zuständigen Ministerien aus Luxemburg, Rheinland-Pfalz und dem Saarland eine grenzüberschreitende Finanzierungsvereinbarung. Dadurch wurde das EOM-Regionalmanagement verstetigt und bis 2030 Planungssicherheit geschaffen.

Mit der Kickoff-Veranstaltung wurde nun der Auftakt für die nächste Phase des EOM im Rahmen des europäischen Kooperationsprogramms Interreg VI A Großregion eingeläutet. Von 2023 bis 2027 stellt das Interreg-Programm dem EOM für grenzüberschreitende Projekte etwa 6,8 Millionen Euro an Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung. Bei einem maximalen Fördersatz von 60 % können somit einschließlich der erforderlichen Eigenmittel bis zu 11,3 Millionen Euro in der Region investiert werden. Eine Kombination der Interreg-Mittel mit Bundes- oder Landesmitteln ist dabei grundsätzlich möglich.

Koordination des ÖPNV, Gesundheitskooperation und Siedlungsentwicklung prioritär behandeln

Laut EOM-Regionalmanager Martin Güdelhöfer sollen in den nächsten Jahren entsprechend dem EOM-Leitbild die bereits angestoßenen Initiativen im Bereich der grenzüberschreitenden Koordination des ÖPNV, der Gesundheitskooperation und der Siedlungsentwicklung umgesetzt werden. Angesichts der zahlreichen funktionalen Verflechtungen im Dreiländereck solle zudem ein Brückenschlag des EOM mit Frankreich geprüft werden. Güdelhöfer betonte jedoch, dass auch Projektideen in anderen Bereichen willkommen seien: „Beispielsweise können auch Aktionen in den Bereichen Klimawandel, Energie oder Resilienz über das EOM umgesetzt werden. Seien Sie kreativ und nehmen Sie Kontakt zum EOM auf. Wir entwickeln ihre Ideen gemeinsam weiter, vernetzen und setzen zusammen Impulse durch konkrete Projekte, für eine lebenswertere Nachbarschaftsregion.“

Den ländlichen Charakter der Dörfer erhalten, die Daseinsvorsorge stärken

Der luxemburgische Minister für Raumentwicklung Claude Turmes dankte allen beteiligten Partnern für die bisherige Zusammenarbeit und sieht der Zukunft des EOM mit Freude entgegen: „Das Planungsgebiet des EOM ist zu großen Teilen eher ländlich geprägt und steht der Herausforderung gegenüber, die Lebensqualität der Einwohner zu erhalten beziehungsweise zu verbessern. Hierfür muss der ländliche Charakter der Dörfer erhalten, aber gleichzeitig die Daseinsvorsorge gestärkt werden.“

„Rheinland-Pfalz hat dieses Jahr die Gipfelpräsidentschaft für die Großregion übernommen. Hierbei wollen wir die Lebenswirklichkeit der Menschen hier vor Ort in den Mittelpunkt stellen und erwarten mit der Umsetzung des EOM grenzüberschreitende Synergieeffekte“, sagte Staatssekretärin Nicole Steingaß aus dem rheinland-pfälzischen Innenministerium.

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