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Eifelkreis Bitburg-PrümPolizei

Polizeiliche Nachlese zum Karnevalsumzug in Schönecken

Schönecken.   Gleich zu Beginn der Veranstaltung musste ein 17-jähriger Besucher des Umzugs seinen etwas zu scharf aufmunitionierten Gürtel (siehe Foto) im Rahmen der durchgeführten Jugendschutzkontrollen an die Polizei abtreten. Die durfte jedoch nur insofern die Lage entschärfen, dass sie den Gürtel in Verwahrung nahm, bis die Erziehungsberechtigten diesen bei der Polizei abholen. Gegen 18:30 Uhr kam es auf dem Parkplatz der Seniorenresidenz zu einer Schlägerei.

Hierbei wurde ein 36-jähriger mit einem Schlag ins Gesicht zu Boden gebracht, wo er mit dem Hinterkopf aufgeschlagen ist. Der vor Ort anwesende Rettungsdienst versorgte die Platzwunde am Hinterkopf. Der Schläger entfernte sich unerkannt fußläufig in Richtung Dingdorf. Hierzu werden noch Zeugen gesucht, die Angaben zum Schläger machen können. Gegen 19:15 Uhr wurde eine Fußstreife von einem betrunkenen 16-jährigen angesprochen. Er sei auf dem Heimweg grundlos in der Sparkassenfiliale von einem ebenfalls betrunkenen 19-jährigen geschlagen worden. Der 19-jährige sah das anders und gab an, grundlos von dem 16-jährigen geschlagen worden zu sein.

Warum der Heimweg den 16-jährigen in die Sparkassenfiliale geführt hat und ob möglicherweise der zu hohe Alkoholkonsum der wahre Grund für die Auseinandersetzung war, muss noch ermittelt werden. Sichtbar verletzt war keiner. Der größte Schmerz für beide dürfte der Kater am Tag danach gewesen sein. Gegen 19:30 Uhr stieß ein 26-jähriger mit über 2 Promille bei der After-Zug-Party einem 33-jährigen die Brille von der Nase. Als dieser sich darüber beschwerte, versetzte ihm der 26-jährige eine Kopfnuss.

Obwohl der 26-jährige nun sowohl vom Sicherheitsdienst als auch von der Polizei dazu ermahnt wurde, sich zu benehmen, hatte er sich auch weiterhin nicht mehr im Griff. Um den übrigen Gästen auch weiterhin unbeschwerte Partylaune zu gewähren, wurde er kurze Zeit später in Gewahrsam genommen. Als er in der Nacht von seiner Mutter bei der Polizei abgeholt wurde, wandelte sich der wortstarke Wolf zum stillen Lamm. Wie peinlich ihm das nun war, kann sich vermutlich jeder vorstellen. Darüber denken viele vor dem Trinken leider nicht nach. Gegen 20:00 Uhr wurde unserer Fußstreife eine Schlägerei in der Teichstraße gemeldet.

Vermutlich durch die Präsenz der Polizei vor Ort überlegte es sich der Störenfried jedoch anders und suchte das Weite. Der 19-jährige ist der Polizei jedoch bereits gut bekannt und wird sich zu verantworten haben. Während der ganze Ort in Feierlaune war, versuchte zwischen 16:00 und 20:00 Uhr jemand, in ein Haus in der Lindenstraße einzubrechen. Der Täter montierte den Türgriff ab und versuchte die Tür einzutreten, es gelang ihm aber nicht ins Haus zu kommen. Je später der Abend, desto ungewöhnlicher die Fälle:

Ein 26-jähriger, der zuvor bereits dem Sicherheitsdienst aufgefallen war, weil er ständig an der Damentoilette weibliche Kontakte knüpfen wollte, Biss einen 22-jährigen in den Bauch, weil dieser ihn aufforderte, seine Schwester in Ruhe zu lassen. Der 26-jährige wurde nicht nur zur Ausnüchterung festgenommen, er wurde auch gleich erkennungsdienstlich behandelt, um ihn in Zukunft davon abzuhalten, Frauen zu belästigen.

Dem allgemeinen Streben nach Gleichberechtigung folgend, war gegen Mitternacht auch eine 18-jährige in eine Schlägerei mit 3 jungen Männern verwickelt. Während sich die Dame zunächst als Opfer präsentierte, verdichteten sich mit zunehmendem Informationsgewinn die Hinweise darauf, dass sie und ihr 25-jähriger Verlobter nicht unerheblich daran mitwirkten, einen 19-jährigen krankenhausreif zu schlagen. Beim vierten Beteiligten, einem ebenfalls 19-jährigen, fand die Polizei bei einer Durchsuchung am Folgentag zahlreiche Mobiltelefone. Zwei dieser Telefone will der 19-jährigen in Schönecken „gefunden“ haben.

Obwohl die Polizei immer wieder Alkoholkontrollen an Fastnacht ankündigt, gab es auch in Schönecken Unbelehrbare, die sich alkoholisiert ans Steuer setzten. In der Teichstraße torkelte ein 21-jähriger um 00:20 Uhr zu seinem Auto und konnte von der Polizei vom Fahren abgehalten werden. Vielleicht hätte er sich noch dafür bedankt, dass er den Führerschein nicht verliert, aber zunächst musste er sich ordentlich übergeben. Seinen Fahrzeugschlüssel bekommt er erst wieder, wenn er wieder nüchtern ist.

Einer Streife der Bundespolizei fiel zeitgleich ein weiterer 21-jähriger im Prüm am Sonnenberg auf, der den Heimweg aus Schönecken mit dem Pkw angetreten hatte, obwohl er absolut fahruntüchtig war. Ihm musste eine Blutprobe entnommen und der Führerschein sichergestellt werden. Dies wird den Junglandwirten auch beruflich vor größere Probleme stellen, denn zum Traktorfahren braucht man seinen Führerschein.

Nach über 12 Stunden Feierlaune wurde es für eine 21-jährige gegen 02:50 Uhr dann zuviel. Sie brach zusammen und hatte einen Filmriss. Vorsorglich wurde sie vom Rettungsdienst ins Krankenhaus Prüm gebracht und untersucht. Hinweise auf k.-o.-Tropfen ergaben sich jedoch zum Glück nicht.

Für den letzten Einsatz in Schönecken sorgte dann gegen 04:30 Uhr ein Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes. Er fand sein Auto nicht mehr und hegte den Verdacht, es müsse ihm gestohlen worden sein. Dabei hatte er lediglich den bei Tageslicht ausgewählten Parkplatz in der Dunkelheit nicht mehr gefunden. Auch dieses Problem löste die Polizei.

All das soll aber nicht darüber hinweg täuschen, dass es insgesamt auch aus polizeilicher Sicht eine gelungene Veranstaltung war, bei der die Freude am Karneval klar im Vordergrund stand.

 

Polizeiinspektion Prüm

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