Neue Fähre Oberbillig-Wasserbillig „auf Kiel gelegt“
Konz.
Weltpremiere in Stralsund. In den beiden in der Hansestadt ansässigen Spezialfirmen Formstaal GmbH & Co. KG und Ostseestaal GmbH & Co. KG ist am Montag, den 03.04.2017, die weltweit erste vollelektrische Autofähre für Binnengewässer auf Kiel gelegt worden – heißt also: Jetzt beginnt der Bau! Die völlig emissionsfreie Autofähre wird noch in diesem Jahr fertiggestellt und dann auf der Mosel zwischen Oberbillig und der luxemburgischen Ortschaft Wasserbillig verkehren.
„Unser Antrieb ist die Sonne“, sagt Formstaal-Geschäftsführer Thomas Kühmstedt. „Unsere Schiffe fahren völlig frei von Abgas- und Lärmemissionen“. Den Oberbilliger Ortsbürgermeister Andreas Beiling hat das fachliche Konzept der Unternehmen Formstaal/Ostseestaal überzeugt. „Mit der Neubeschaffung einer modernen, strom-betriebenen Fähre werden jährlich rund 14.000 Liter Diesel eingespart und zusätzlich die Abgas- und Lärmimmissionen deutlich reduziert.“
Die weltweit erste vollelektrische Elektro-Solar-Autofähre hat eine Gesamtlänge von 28 m, eine Gesamtbreite von 8,60 m sowie eine Tragfähigkeit von 25 t. Sie befördert künftig auf der Mosel pro Überfahrt bis zu 45 Personen und sechs Pkw. 15 Solarmodule liefern den notwendigen Strom mit einer Batteriekapazität von 252 Kilowattstunden (kWh). Die Durchschnittsgeschwindigkeit der Fähre wird bei 7 km/h liegen.
Die voraussichtlichen Gesamtkosten des Projektes belaufen sich auf rund 1,6 Millionen Euro, von denen die Projektpartner – die Gemeinden Oberbillig und Mertert/Wasserbillig – aus Mitteln des INTERREG V A Großregionen eine Förderung von rund 660.000 Euro erhalten.
Hintergrund – Moselfähre Oberbillig-Wasserbillig
Die Moselfähre verbindet die deutsche Gemeinde Oberbillig mit ihrer luxemburgischen Nachbargemeinde Mertert-Wasserbillig und entlastet dadurch die „Pendlerbrücke“ Wellen/Grevenmacher. Die gute Zusammenarbeit und die guten menschlichen Beziehungen machten es möglich, dass vor über 50 Jahren die Fähre „Sankta Maria“ angeschafft wurde, an deren Betrieb die Gemeinde Mertert-Wasserbillig finanziell zur Hälfte beteiligt. Schiffseigner und Betreiber ist die Gemeinde Oberbillig.
Die Fähre wird im Jahresdurchschnitt von rund 143.000 Personen mit knapp 66.000 Autos, 1.600 Motor- und Krafträdern sowie 19.500 Fahrrädern genutzt. Nun ist die „Sankta Maria“ aber in die Jahre gekommen und wird voraussichtlich im November 2017 durch die weltweit erste voll elektrische Autofähre für Binnengewässer ersetzt.