Seit der ersten IHK-Blitzumfrage zum Coronavirus vom Monatsanfang hat sich die wirtschaftliche Situation der regionalen Unternemen laut Industrie- und Handelskammer (IHK) Trier dramatisch verschlechtert. „Jetzt zeigt sich, wie richtig wir mit unseren frühzeitigen Forderungen nach massiven Finanzhilfen für die Betriebe gelegen haben“, sagt IHK-Präsident Peter Adrian. „Von den bisherigen Unterstüzungsmaßnahmen sind aus Unternehmenssicht das Kurzarbeitergeld, Soforthilfen in Zuschussform und Steuerstundungen besonders relevant. Kurz- bis mittelfristig fordern die Betriebe vorrangig weitere Verbesserungen bei den Zuschüssen und beim Kurzarbeitergeld sowie Unternehmenssteuersenkungen.“
IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Glockauer nennt die Probleme, mit denen sich die regionale Wirtschaft aktuell konfrontiert sieht, beim Namen: „Mehr als die Hälfte der Befragten klagt über Nachfragerückgänge; bei 40 Prozent steht der Betrieb größtenteils oder komplett still. Ebenfalls jeweils vier von zehn Unternehmen berichten von Auftragsstornierungen, Investitionskürzungen und Liquiditätsengpässen. Mehr als zehn Prozent droht sogar die Insolvenz!“
IHK-Chefvolkswirt Matthias Schmitt erläutert, wie es um die Umsätze steht: „90 Prozent der Befragten sind von negativen Auswirkungen durch die Pandemie direkt betroffen. Die erwarteten Umsatzrückgänge sind besorgniserregend: Jeweils mehr als ein Viertel der Unternehmen erwarten für das laufende Jahr Umsatzverluste zwischen 10 und 25 Prozent beziehungsweise zwischen 25 und 50 Prozent. Jeder Fünfte rechnet damit, mehr als die Hälfte seines Umsatzes einzubüßen. Kaum einer kommt ungeschoren davon. Die Zeichen stehen jetzt eindeutig auf Rezession.“
Die stärksten Umsatzrückgänge erwarten Reisewirtschaft- und Gastgewerbe, gefolgt von Großhandel, unternehmensbezogenen Dienstleistern und dem Einzelhandel. In der Industrie und insbesondere im Baugewerbe sieht es derzeit laut IHK am wenigsten schlecht aus. „Kleinere Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten sehen sich zudem mit stärkeren Umsatzrückgängen konfrontiert als große Betriebe“, sagt Glockauer. „Die Umfragewerte verheißen auch für den regionalen Arbeitsmarkt nichts Gutes. 41 Prozent der Befragten sehen sich gezwungen Personal abzubauen. Kaum ein Unternehmen will mehr Mitarbeiter einstellen“, ergänzt Schmitt.
An der zweiten IHK-Blitzumfrage zum Coronavirus haben sich innerhalb von drei Tagen 227 regionale Unternehmen beteiligt.
Weitere Fragen beantwortet: IHK Trier, Dr. Matthias Schmitt, Telefon: (06 51) 97 77-9 01, E-Mail: schmitt@trier.ihk.de |