Saarburg. Stoltenberg ist 1962 in Saarburg geboren, in Serrig aufgewachsen, und arbeitete zunächst als Fernsehredakteurin, bevor sie sich auf die Fotografie konzentrierte. Ihr Fokus liegt auf Langzeitprojekten. Sie dokumentiert im Umbruch befindliche Orte, mit deren Geschichte sie sich intensiv auseinandersetzt. Ihre Arbeiten befinden sich in namhaften Sammlungen, werden national und international ausgestellt und wurden vielfach ausgezeichnet. Unter Anderem erhielt sie für die Fotografien aus der Serie „Schengen“ den OPUS Fotopreis 2017.
Heute lebt die Künstlerin in Köln beziehungsweise in Hamburg und dennoch scheint die alte Heimat sie nicht losgelassen zu haben. Sabine Repplinger, die die Ausstellung ins Amüseum am Wasserfall geholt hat, sagt: „Das Dreiländereck Deutschland, Frankreich, Luxembourg mit den zahlreichen kleinen Ortschaften, die vielen so vertraut sind, würde hier wohl niemand mit dem Wort Ausland beschreiben.
Und das Schengener Abkommen machte das Winzerdorf Schengen für viele zum Symbol für ein vereintes Europa.“ Doch seit der Flüchtlingskrise 2015 wird das Abkommen vielfach in Frage gestellt. Dies hat auch Stoltenberg umgetrieben: „Die Fotografie hilft mir, mich intensiver mit Themen auseinanderzusetzen und diese zu verstehen. Manchmal treffe ich auf Orte, deren Geschichte mich so bewegt, dass ich erst wieder zur Ruhe komme, wenn ich dort Bilder gefunden habe, mit denen ich die Geschichte auf meine Art erzählen kann.“ Die Fotografin wollte wissen, welchen Einfluss die Grenzöffnung nach so langer Zeit auf die unterschiedlichen Kulturen und Lebensgewohnheiten der Menschen aus den drei Nationen genommen hat. Sie zeigt in „Grenzräumen“ aber keine malerischen Luftbilder, sondern ganz kleine Bildausschnitte von Kapellen, Haustüren oder Wänden.
Die Ausstellung ist täglich von 11 – 16 Uhr (ausgenommen samstags) im Amüseum am Wasserfall, Am Markt 24 in Saarburg, zu sehen. Die Finissage der Ausstellung ist für den 15. Januar geplant. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird Ruth Stoltenberg über ihr neues Projekt sprechen. Weitere Informationen bieten die Webseiten www.amueseum-saarburg.de oder www.ruthstoltenberg.de.
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