Mettlach/Saarhölzbach. In Saarhölzbach hängt schon wieder der Ortssegen schief, nach „Kappelt“ ist vor Natura 2000.
Das Umweltministerium in Saarbrücken ist im Zugzwang. Bis Ende des Jahres müssen die Forderungen der EU zum Natura 2000 Gebiet erfüllt sein, sonst drohen extrem hohe Geldbußen. Das Natura 2000 ist ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten innerhalb der Europäischen Union, das seit 1992 nach den Maßgaben der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie errichtet wird. Sein Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume.
Alles schön und gut denken sich die Bürger Saarhölzbachs, nur mit dem aktuellen Plan des Ministeriums sind sie so nicht einverstanden. Im Gegenteil, sie sind stinke sauer, denn das Naturschutzgebiet würde für etliche Grundstückseigentümer in dem Gebiet bedeuten das sie Ihr Land, Stelle, Weiher und Zeltplätze nicht mehr so nutzen dürften wie vorher. Den die Erschließung des Naturschutzgebietes dort würde für die Bürger im Endeffekt einer Enteignung gleich kommen. Verboten wäre unter anderem das anfahren mit dem Auto, das grillen, das holzlagern, die Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen für die Bauern und vieles mehr. Zudem gibt es dort nur etwas schützenswertes, weil die Menschen ihre Flächen genauso bewirtschaftet haben. Dies hat sogar das Ministerium bestätigt.
Was die Bürger noch aufregt ist die Tatsache, dass die amtliche Bekanntmachung zunächst nur in einem ganz kurzen Artikel im Mettlacher Amtsblatt erschienen ist. Erst auf Beschwerde eines Bauern kam die Meldung ausführlich ins Amtsblatt. Hier wollte man die ganze Geschichte schnell an den Menschen vorbei führen.
Nun hat sich eine Bürgerinitiative gebildet die dagegen vorgehen will, dies hat es bis in den Landtag geschafft. Stefan Thiel CDU, abgeordneter aus Faha hat sich dem Thema befasst und will den Menschen vor Ort helfen. Am vergangenen Dienstag war er in Saarhölzbach zu Gast und hat sich die Beschwerden der Bürger angehört. Er will helfen und sich in Saarbrücken für eine Änderung des Plans und eine Verlängerung der Beschwerdefrist, bis jetzt ist sie auf vier Wochen gelegt, stark machen. Nebenbei will die Bürgerinitiative auch Formfehler Prüfen lassen, dies würde bedeuten, dass die ganze Aktion von neu aufgerollt werden müsste.
Am 21. September gibt es in der Saartalhalle in Saarhölzbach hierzu einen Infoabend, dort wollen die Politiker aus Saarbrücken Rede und Antwort stehen.