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Cicus Roncalli verzichtet komplett auf Wildtiere – Holographie-Elefant sorgt für Aufmerksamkeit.

Wildtierverbot im Zirkus kommt in Fahrt.

Köln.   Der Circus Roncalli verzichtet seit vielen Jahren komplett auf den Einsatz von Tieren. Statt dessen werden sie als Hologramme gezeigt. Eines der 60 Bilder, die es dieses Jahr auf die Shortlist des PR-Bild Award geschafft haben, zeigt einen Hologramm-Elephanten – erstaunlich real. Eingereicht hat es Markus Strobl. Wir sprachen mit dem Roncalli-Kommunikationschef über Zirkus im digitalen Zeitalter und wie Roncalli das Foto für die eigene Bild-PR genutzt hat.

news aktuell: Wie ist das Bild entstanden und welche Geschichte erzählt es?

Strobl: Das Bild entstand bei der Premiere in Innsbruck am 18. August 2018. Seit April hatten wir schon die Holographie im Einsatz. Nun war der Wunsch da, Fotos zu haben, die die Reaktion oder sogar Interaktion des Holographie-Elefanten mit dem Publikum zeigen. Herrn Schösser hatten wir als Fotograf für die Premiere gebucht und ihn gebeten, sich am Anfang der Show auf genau diese Bilder zu konzentrieren. Auch davor gab es Bilder von der Holographie. Aber genau dieses Foto lieferte die Emotion, die wir für eine Social-Media-Kampagne benötigten. Ende August schickten wir dieses Bild dann über die Kanäle auf Facebook und Instagram auf die Reise. Schnell erzielten wir damit große Reichweiten. Gerade aus anderen Ländern gab es Interview-Anfragen und Berichterstattungen. Stand heute ist, dass in über 141 Ländern der Welt über die Holographie-Tiere von Bernhard Paul’s Circus-Theater Roncalli berichtet wurde. Und das in den Abendnachrichten. Er als Schöpfer und Mastermind von Roncalli hatte die Idee dazu. Anfang Juni 2019 erreichten wir mit dem Thema innerhalb von zwei Tagen eine Social-Media-Reichweite von über einer Milliarde Menschen! Allein beim Gastspiel in Hamburg in diesem Juni und Juli haben über 50 TV-Stationen aus aller Welt über Roncalli’s Holographie-Tiere berichtet. In über 400.000 Artikeln online und analog wurde darüber berichtet und dieses Bild vom Holographie- Elefanten war das meistverwendete Foto.

news aktuell: Roncalli setzt keine echten Tiere mehr in der Manege ein. Gehört der Zirkus, wie wir ihn alle seit unserer Kindheit kennen, der Vergangenheit an?

Strobl: Roncalli ist der erste Circus der Welt, der Tiere als Holographie einsetzt. Bernhard Paul, der Roncalli-Gründer und Direktor, sagt: „Wir müssen wie ein Kapitän eines Ozeandampfers manchmal Kurskorrekturen machen. Das Publikum und gerade das junge Publikum erwartet bei Roncalli keine Tiere mehr. Obgleich wir in den letzten 30 Jahren eh nur noch Pferde im Einsatz hatten. Der Fokus lag bei uns nie auf den Tierdressuren, sondern auf Clowns, Akrobaten und poetischen Darbietungen“.

Man muss ja auch wissen, dass Roncalli sich zu einem Metropolen-Circus entwickelt hat beziehungsweise wir nur noch an besonderen Orten gastieren. Dort sind wir im Herzen der Stadt. Dort sind die Platzverhältnisse oft klein und wir könnten den Tieren nicht das bieten, was wir gerne möchten. Roncalli hatte schon immer ein anders Konzept. Mit uns verbinden die Menschen eher Seifenblasen oder Clowns.

news aktuell: Inwieweit muss Zirkus sich wandeln, um zeitgemäß zu sein?

Strobl: Der Circus war schon immer der Ort, wo die meisten Menschen zum ersten Mal eine Innovation gesehen haben. Sei es in der Geschichte die Glühbirne, die Dampfmaschine oder der Dieselmotor. Jetzt ist es eben die Holographie. In unserem Programm „Storyteller: Gestern-Heute-Morgen“ erzählen wir die Geschichte, wie der klassische Circus vor 250 Jahren entstanden ist, nämlich mit dem Pferd, und wie er sich gewandelt hat. Das Circus-Theater Roncalli steht für die Kombination von Nostalgie und Moderne. Bernhard Paul als Visionär hat in den letzten 40 Jahren die gesamte Circus- und Entertainment-Branche immer wieder verändert und beeinflusst. Der Chef ist am Ende das Publikum. Wir bewahren die klassischen Roncalli-Traditionen und ergänzen sie beziehungsweise kombinieren sie mit Innovationen. Seit 2019 sind wir auch der erste Circus der Welt, der einen Roboter als Akrobatikpartner eines Menschen einsetzt.

news aktuell: Ist der Zirkus damit im digitalen Zeitalter angekommen?

Strobl: Bernhard Paul hat die Geschichte, die unser aktuelles Programm „Storytelling: Gestern, Heute, Morgen“ erzählt, als Hommage an Charlie Chaplin’s Film „Modern Times“ inszeniert. Circus wird immer Circus bleiben. Ein Roncalli ohne Clowns ist zum Beispiel unvorstellbar. Aber man darf sich den Innovationen nicht verwehren, sondern muss sie für sich nutzten. Aber das Gefühl, das „Roncallisieren“ darf nie verloren gehen. Für unser Marketing und unsere Kommunikation sind die Social-Media-Kanäle ein wichtiges Tool. Man muss die Leute dort abholen, wo sie sich befinden. Tja, und die meisten Menschen kann man heutzutage auf ihrem Smartphone abholen. Doch wenn man ihnen dann noch Content bietet, der sie begeistert oder den sie noch nie gesehen haben, dann erreicht man die Menschen. Roncalli’s „Storyteller“ war 2018 die meistbesuchte Circusshow in Europa. Bis heute haben fast 800.000 Menschen Bernhard Paul’s neustes Meisterwerk gesehen.

news aktuell: Ihre Aufführung mit Tier-Hologrammen ist Anfang Juni 2019 weltweit eine der erfolgreichsten Stories in den sozialen Netzwerken gewesen. Dabei war die Premiere der Hologramme schon 2018. Was glauben Sie, wie es dazu kam, dass die Geschichte erst fast ein Jahr später diese Aufmerksamkeit bekam?

Strobl: Es gab immer wieder Berichte über Roncalli’s moderne Form von Circus. Zum Beispiel in Paris Match. Aber wie heißt es immer: der Prophet im eigenen Lande zählt oft nichts. Also haben wir uns am letzten Mai-Wochenende gezielt vier Märkte gesucht, in denen über Tierthemen berichtet wurde. USA, Indien, Japan und England. Dort haben wir einerseits gezielt drei Beiträge auf Facebook und Instagram beworben und andererseits eine aufwändige Hashtag-Kampagne gestartet. In allen vier Märkten gab es emotionale Themen zu Tieren. Wir wollten zeigen, dass es Tiere gibt, die sie in der Form noch nie gesehen haben. Als die ersten News vermeldet wurden schlug unser Medienüberwachungstool an. Bernhard Paul meinte: „Markus, mach doch mal ein Video, das zeigt, wo auf der Welt über uns gerade berichtet wird.“ Gesagt getan, ab gings. Am 4 Juni stand ich beim Aufbau zum Life-Ball in Wien, den wir dieses Jahr mit ausgerichtet haben. Im Minutentakt kamen Anfragen aus aller Welt. Als ich schlafen ging, versorgte ich BuzzFeed und morgens um sechs Uhr weckte mich Bored Panda. Am Ende waren und sind wir eine Weltmeldung.

news aktuell: Sie nutzen also stark das Social Web für Ihre Bild-PR. Welche Kanäle bedienen Sie denn mit welchem Content?

Strobl: Wir arbeiten mit Facebook, YouTube, Instagram und Twitter. Unsere Artisten sind sehr auf TikTok aktiv. Roncalli steht für Emotionen. Also arbeiten wir mit Fotos aber auch viel Videocontent. 95 Prozent innerhaus produziert. Natürlich gib es tagesaktuelle Themen aber auch Imagekampagnen. Ich freue mich, dass wir von Roncalli es geschafft haben, das Thema Circus einmal weltweit postiv zu besetzen. Sonst gab es immer Schauervideos von angeblichen Tierqualen oder Unfällen. Bernhard Paul hat mit seiner Idee die Herzen der Menschen auf der ganzen Welt berührt. Jetzt kennt man Roncalli auf der ganzen Welt. Wir bekommen Einladungen aus vielen Ländern, dort zu gastieren. Denn Roncalli ist einmalig. Der Circus, wie aus dem Märchenbuch, der Innovation und Tradition zauberhaft verbindet.

Bildquelle: Bernhard Schösser, Grafik und Montage: news aktuell

Ab sofort kann über die besten PR-Bilder des Jahres abgestimmt werden: https://www.pr-bild-award.de/voting/

Dieser Beitrag ist ein Original-Post aus dem news aktuell Blog:

https://treibstoff.newsaktuell.de/bild-pr-bei-roncalli-die-zukunft-des-zirkus/

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