Rasche Veränderungen im Gesundheitssystem könnten bestehen bleiben
Die Welt bleibt niemals stehen. Das war wohl noch nie so wahr wie heute, denn die Menschheit erlebt derzeit Veränderungen in einem schnelleren Tempo als je zuvor. Mit der Pandemie veränderte sich fast jeder Bereich des Lebens praktisch über Nacht. Sozialleben der Menschen wurde in vielen Ländern komplett eingestellt, unzählige Betriebe blieben geschlossen und auch Bereiche wie Sport oder Kino legten von einem auf den anderen Tag ihren Betrieb lahm.
Vor allem die Medizin war natürlich stark vom Virus betroffen. Die Krise hat bereits nach einigen Monaten für immense Veränderungen im Gesundheitssystem vieler Länder gesorgt. Man denke nur an die Bilder von überfüllten Krankenhäusern in Italien, Spanien oder den USA, oder an die Schlangen von Menschen, die verzweifelt Medikamente oder Atemschutzmasken kaufen wollten.
Die wichtige Frage ist nun, ob die durch die Pandemie herbeigeführten Veränderungen bestehen bleiben. Wird das Gesundheitswesen jemals wieder so sein wie früher, oder müssen sich die Menschen darauf einstellen, dass in Zukunft alles ganz anders abläuft? Auf diese Frage wollen wir heute eine Antwort geben und dabei einschätzen, wie die Zukunft der Medizin in der Zeit nach dem Virus aussehen könnte.
Welche Veränderungen hat die Krise im Gesundheitssystem bewirkt?
Die größte Veränderung, die durch die Pandemie im Gesundheitssystem bewirkt wurde, war ohne Frage der Aufstieg der Telemedizin. Da ein Großteil der Menschheit entweder dazu gebeten oder dazu aufgefordert wurde, sich von anderen Menschen zu isolieren und nur in Ausnahmefällen das Haus zu verlassen, nahm in der Folge auch die Anzahl der physischen Arztbesuche ab.
Stattdessen besuchten viele Menschen einen Online Arzt, um von diesem über das Internet eine Beratung zu erhalten. Bei den Telemedizin-Anbietern wird dabei die Arztpraxis und die Apotheke vereint. Die Patienten können sich per Videostream vom Arzt beraten lassen und anschließend gleich die entsprechenden Medikamente zu sich nach Hause bestellen. Auch verschreibungspflichtige Medikamente können auf diese Weise problemlos bestellt werden.
Werden diese Veränderungen bestehen bleiben?
Da es sich bei der Pandemie (hoffentlich) nur um eine vorübergehende Krise handelt, darf hinterfragt werden, ob die herbeigeführten Veränderungen auch bestehen bleiben werden. Werden die Menschen nach der Aufhebung der Ausgangssperren auch weiterhin den Besuch eines Online-Arztes einem echten Arztbesuch vorziehen?
Diese Frage lässt sich nicht so leicht beantworten. Die Telemedizin gibt es zwar schon seit mehreren Jahrzehnten, aber erst durch die Krise hat der Bereich scheinbar den großen Durchbruch geschafft. Dennoch war in den letzten Jahren bereits ein deutliches Wachstum des Bereiches festzustellen. Es war also auch vor der Krise ein Trend zu erkennen, dass die Telemedizin eine große Zukunft hat.
Durch die Pandemie hat nun eine große Anzahl von Menschen zum ersten Mal einen Online-Arzt verwendet. Ein Großteil dieser Menschen wird dabei die Vorteile der Telemedizin erkannt haben und wird diese Dienste wahrscheinlich auch nach der Krise weiter nutzen. Daher besteht Grund zur Annahme, dass die Telemedizin einen enormen Schub erfährt und sich auch in den kommenden Jahren über ein immenses Wachstum freuen darf.
Fazit
Der Virus wird viele Bereiche unseres Lebens für immer verändern. Auch nach der Entwicklung eines Impfstoffs werden viele der herbeigeführten Veränderungen höchstwahrscheinlich bestehen bleiben, um eine weitere Pandemie in der Zukunft zu verhindern. Dies wird dadurch bestärkt, dass das Nutzerverhalten vieler Menschen durch die Krise verändert wird.
Auch im Gesundheitswesen lässt sich dies beobachten. Durch die Ausgangssperren in vielen Ländern stiegen die Besuche von Online-Ärzten in den vergangenen Monaten enorm an. Auch wenn dies zum Teil ein temporärer Effekt ist, wird ein großer Teil dieser Menschen in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit auch weiterhin Telemedizin einem normalen Arztbesuch vorziehen.
Dazu sind die Vorteile der Telemedizin einfach zu groß. Denn auch ohne den Virus werden es viele Menschen in Zukunft besorgen, sich gemütlich von zuhause aus von einem Arzt beraten zu lassen, anstatt zusammen mit anderen kranken Menschen in einem Wartezimmer zu sitzen.